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Traditionsgebäcke

Traditionell haben sich im Jahresverlauf viele Gebäckspezialitäten entwickelt. In unserer schnelllebigen Zeit ist das eine oder andere schon gar nicht mehr bekannt – bei uns jedoch je nach Jahreszeit frisch zu genießen:

Neujahr

Neujahrsmänner

Männer aufgepasst! Dieses Scherzgebäck aus Weizenmehl hat es in sich. Es wird jungen Mädchen gegeben, die besonders wählerisch sind. Ist ihnen der Auserwählte nicht mehr gut genug, dann können sie ihn am Neujahrstag symbolisch verschwinden lassen. Die Liebe ist somit im wahrsten Sinne des Wortes „gegessen“.

Spulwecken


Diese längliche Brötchen aus Weißbrotteig mit Anis und Kümmel werden oft eingeschnitten, um eine Webspule darzustellen. Sie soll Fleiß und Wohlstand symbolisieren. Die Spulwecken passen hervorragend zur Weihnachts Gans

Sebastianspfeile

Am 20. Januar ist der Jahrestag des Heiligen Sebastian. Er ist der Schutzpatron der Soldaten, Jäger, Schützen, Feuerwehrleute, Gärtner und Steinmetze. Ihm zu Ehren werden Sebastianspfeile aus Hefeteig gebacken.

Fasching

Anisbrezen


Fränkische Brezenwochen, Tradition in Bad Berneck, Creußen und Weidenberg.

Kameruner

Kameruner gehören zum Fettgebäck, ähnlich wie Pfannkuchen. Auch wenn Kameruner wenig bekannt sind, es ist ein typisches Fastnachtgebäck.

Krapfen (Berliner)

Der Klassiker zur Faschingszeit. Es wird berichtet, dass ein Zuckerbäcker, ein Kanonier im Heere Friedrich des Großen, sie erstmalig 1758 hergestellt hat. Die Erfindung wird aber auch einer Wiener Bäckerei zugeschrieben, wo der Berliner oder Krapfen nach der Erfinderin, Cäcilie Krapfen oder auch Chillikugel, genannt wird..

Mutzenmandel

Dieses rautenförmige Gebäck, soll Fruchtbarkeit symbolisieren. Ihre Form soll die Kopfbedeckung der Geistlichen nachahmen. Es hat die Form einer Mandel und enthält auch Mandeln.

Storchennester

Dörre Küchle oder geschnittene Hasen sind ein Fettgebäck, welches aus Mürbeteig hergestellt wird.

Ostern

Eierring


Früher heidnisches Neujahrsgebäck. Symbolisiert den Jahreslauf. Die drei Stränge stehen für die Elemente Luft, Wasser, Feuer. Später, in der christlichen Kirche, ein Symbol für die Dornenkrone Christi. Typisches Patengebäck im Bayreuther Land. Patenbündel = Eierring + 12 rote Eier. Fruchtbarkeitssymbol für die 12 Monate.

Osterfladen

In Oberfranken bezeichnet man mit Osterbrot ein Gebäck aus einem rund gestoßenen Teilstück, das aus gutem Stollenteig hergestellt wird. Kurz vor dem Einschießen wird er kreuzweise geschnitten.

Osterhasen

Osterhasen kennt man in allen Teilen unseres Landes. Sie werden nicht nur zum Osterfest, sondern auch gelegentlich zum Allerseelentag, zu Nikolaus und zum Neuen Jahr gebacken. Vielfach trägt dieses Gebäck ein Osterei.

Osterlamm

Das Lamm aus Biskuitteig gebacken gehört zu den Klassikern unter den Gebäckstücken.

Palmbrezen


Eine schöne Anekdote rankt sich um die Palmbrezen aus Hefeteig, die an Ostern in verschiedenen Größen gebacken werden: Wer am Palmsonntag zuletzt aufsteht, wird zum Palmesel gekürt. Als Entschädigung erhält er die große Palmbreze.

Muttertag

Muttertagsherzen

Kleintorten in Herzform als Muttertagsgeschenk.

Kerwa-Gebäck

Speckkuchen


Guter Hefeteig, als Fladen ausgerollt, mit Ei bestrichen und Rosinen eingedrückt. Der Kuchen soll Speck symbolisch darstellen.

Spritzkuchen


Der Brandteig wird mit einer Spritze in heißes Fett gedrückt und darin ausgebacken. Anschließend wird der Spritzkuchen noch in Zucker gewendet. Zugegeben, es gibt leichtere Speisen, aber wenn schon „sündigen“, dann richtig!

Kleckselkuchen

Für alle, die die Vielfalt lieben. Der Kleckselkuchen besteht aus Hefeteig der mit Mohn, Käse und Kirschen belegt wird.

Erntedank

Erntedankbrot


Das Erntedankfest ist ein Fest im Herbst. Im Christentum danken die Gläubigen Gott für die Ernte des Jahres. Zu den geernteten Lebensmitteln aus der Landwirtschaft gehören vor allem Obst und Getreide. An einem Erntedankfest werden oft kunstvoll hergerichtete Esswaren durch den Ort getragen oder in der Kirche aufgestellt. Nach einem Gottesdienst werden diese Waren meistens an bedürftige Menschen verteilt. Zu diesem Anlass legt man die reich geschmückten Brote daheim oder in der Kirche hin.

Ernteähren

Aus Hefeteig hergestellte Ähren.

Allerheiligen

Allerseelengebäck

Diese Gebäckarten werden zum Allerseelentag am 2. November hergestellt. Sie haben eine lange Geschichte und entstammen der Vorstellung der Seelenwanderung. Demzufolge, legten unsere Vorfahren den Toten alles das in die Gräber, was ihnen in ihrem Leben besonders teuer und wert gewesen war. Weiterhin wurden die Grabhügel im Laufe der Zeit zu Opferstätten. Ursprünglich wurden Tieropfer dargereicht, später besonders Speisen und vor allen Dingen Brot in verschiedenen Formen. Zweifelsfrei hat hierzulande unser formenreiches Gebäck seinen Ursprung zum Teil auch in diesen Riten. In der christlichen Zeit wurden die Allerseelengebäcke zu Glücksgeschenken und als Gaben an die Armen verwendet. Größenteils sind die Allerseelengebäcke dann im Laufe der Zeit zu täglichen Gebäcken geworden. Zum Teil werden sie mit reichlich Fett, Milch, Zucker, Eiern und Gewürzen gebacken. Auch viele Patengebäcke haben sich aus dem Allerseelenbackwerk entwickelt.

Seelspitzen


Eingezogener Hefezopf, geflochten wie der Hummelbauernzopf.

Hummelbauernzopf


Hierbei handelt es sich um ein Zopfgebäck, das in Bayreuth als Allerseelengebäck bekannt war, bezugnehmend zur Totenverehrung. Der Bayreuther Hummelbauernzopf ist ein köstliches und gehaltvolles Backwerk mit Jahrhunderter alter Tradition. Zopfgebäcke und auch Brezen sind als symbolische Teiggebilde schon den Ägyptern bekannt. Von den Griechen über die Römer und den Germanen übermittelt, ist es als antik-christliches Kultgebäck durch die Klöster verbreitet worden. Als besondere Spezies von Zopfgebäcken hat sich im Bayreuther Umland zur Zeit der bäuerlichen Hausbäckerei der typische Hummelbauernzopf entwickelt. Besonderer Beliebtheit erfreut er sich auch heute noch als attraktives Backwerk für die spätherbstlichen und winterlichen Wochen des Jahres.

Weihnachtsgebäck

Adventssterne

Blätterteig mit Kirschfüllung.

Nikolausgebäck

Am 6. Dezember, dem Tag des Heiligen Sankt Nikolaus, Schutzpatron der Bäcker und zur Erinnerung an die Armen-Speisungen durch den Heiligen Nikolaus. Aus verschiedenen Teigen werden Nikoläuse hergestellt.

Lebkuchenfiguren

Lebkuchen wird in verschiedenen Formen und Figuren ausgestochen und als Baumbehang zur Weihnachtszeit verwendet.

Anislabla


Ist das wohl bekannteste Weihnachtsgebäck, bestehend aus Eier, Zucker, Mehl und Anis als Gewürz. Die Besonderheit ist, dass sie vor dem Backen antrocknen müssen, damit sie einen Fuß bekommen.

Springerle


Springerle oder Pfeffernüsse werden in Holzmodel gedrückt und nach dem Ausformen getrocknet und auf ein leicht mit Aus bestreutes Blech gesetzt. Beim Backen heben sie sich aus der Form und springen, daher der Name Springerle. Nach fränkischem Volksglauben und da die Formen doer Bildnisse schön anzusehen sind, meint man, dass die Herzen vor Freude springen.

Früchtebrot

Abgeleitet vom mittelalterlichen Hutzelbrot.

Stollen


Beim Stollen handelt es sich wie beim Hörnchen oder der Breze um ein Gebildbrot. Das heißt ein frei mit der Hand geformtes Gebäck, das eine bestimmte symbolische Bedeutung hat. Der Begriff “Stollen” weist auf die Ähnlichkeit des Gebäcks mit einem wulstigen Pfosten hin. Dieser wurde im christlichen Glauben mit der tragenden Kraft Jesu gleichgesetzt. Dementsprechend deutete man die Form des übereinander gefalteten Stollenteiges als Hinweis auf das in weiße Windeln gewickelte Jesuskind.

Hexenhaus


Aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“. Zur Weihnachtszeit mit dem „Knusper-Knusper-Häuschen, wer knabbert an mein Häuschen!“ veranlasst die Bäcker, Lebkuchenhäuser (Hexenhäuser) auf den 6. Dezember herzustellen.

Übers Jahr

Butterschmalzküchle

Als Kirchweih-, Hochzeits-, Kommunions- und Konfirmationsgebäck bekannt.

Kretzaweckla


Das dreigeteilte „Kretzaweckla“ aus schwerem Hefeteig mit einer ordentlichen Portion Butter wurde früher im Korb, der sogenannten „Kretz’n“ getragen und hat davon seinen Namen. Christliches Kultgebäck gilt als Knaufgebäck und symbolisiert die Dreifaltigkeit „Gott, Vater und Heiliger Geist“.

Brandenburger Zwieback

Gebäck aus der Markgrafenzeit. Runde Fladen aus schwerem Hefeteig, wobei immer zwei aufeinander gesetzt, mit Butter bestrichen, dann nachgebacken werden.